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So ein süßes Baby! Malachy Doyle / Angelo Rinaldi:
Kuh.
Gerstenberg, 2003.
32 Seiten, EUR 12,90 (ab 4 J.)

Eine Kuh ist eine Kuh ist eine Kuh! Kühe bauen sich weder Baumhäuser noch spielen sie Klavier, außer im modernen Bilderbuch. Kühe grasen, ruhen, werden gemolken, trinken, grasen, ruhen ... Wenn sie Glück haben, dürfen sie auf die Weide und müssen nicht den ganzen Tag im Stall stehen. Wenn die Kinder Glück haben, können sie Kühe so erleben oder sogar mit ihnen aufwachsen. Wenn sie in der Stadt wohnen und die Milch viereckig aus dem Supermarkt kommt, dürfen sie froh sein, wenn die Kühe in ihren Bilderbüchern keine Baumhäuser bauen oder Klavier spielen, sondern echte Kühe sind. Wie läßt sich Vierjährigen am Besten das Dasein einer Kuh beschreiben?

Reine Sachinformationen und Fotos geben zu wenig von dem gemütlichen wiederkäuenden Wesen der Rindviecher wider. Malachy Doyle und Angelo Rinaldi ist die Synthese von Wirklichkeitsnähe und idyllischer Stimmung erstaunlich gut gelungen. Die Bilder sind fotorealistisch genau mit Ölfarbe auf grobe Leinwand gemalt und zeigen so mehr als ein Foto es könnte. Von der Morgendämmerung geht das Licht in den gleißenden Mittag über, um wieder im warmen Gelb zu enden. Der Text begleitet die Kühe mit wenigen Worten durch ihren Tag und wird dadurch fast poetisch. Die Genügsamkeit der Tiere, das gemächliche Dahinfließen der Zeit im immer gleichen Rhythmus und der Einklang mit der Natur lassen einen beim Lesen aufatmen und selbst zur Ruhe kommen. Was für ein Glück!

© Ulrike Schmoller
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