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Brigitte Werner:
Wum und Bum und die Damen Ding Dong.

Freies Geistesleben, 2010.
ISBN: 978-3-7725-2145-4
40 Seiten, EUR 15,90 (ab 3 J.)

Endlich ist es da, das neue Buch von Brigitte Werner, auf das alle Kotz-Motz-Fans schon gewartet haben, und es kommt mit einem ziemlichen Karacho daher. Wenn ein Bilderbuch klingen kann, dann dieses. Denn die vier besonderen Bewohner des schmalen Hauses mitten in der Stadt sind alles andere als leise. Der wütende Herr WUM rummst gegen alles dagegen. Der kleine Herr BUM liebt laute Rhythmen und die winzige Dame Dong das Singen. Ihre Nachbarin Frau Ding sammelt allerlei Nippes und häuft leere Kartons an. Ärger ist da vorprogrammiert und jeder stört den anderen. Ausziehen will aber auch keiner. Was tun? Gibt es noch eine andere, zweitbeste Lösung? Also reden sie miteinander, und was dann entsteht ist SuperBravowunderbarschön! Herr BUM und Dame DONG musizieren gemeinsam, Herr WUM zertrampelt die Kartons und die Dame DING macht leckere Häppchen. Und wenn sie sich auf die Nerven gehen sollten, gibt es da noch diesen hilfreichen Satz: Könnten sie bitte eine kleine Weile leise sein….

Nicht minder laut wie die vier Bewohner liest sich der Text vor. In die zahlreichen Lautmalereien, die zum Teil groß geschrieben sind, werden die zuhörenden Kinder alsbald mit einstimmen. Bumsfallera, Knall, Zirpszirps. Comicsprache oder Sprachschöpfung? Etwas von beidem. Lustig zusammengefügte Bandwurmworte ergeben einen ganz neuen Klang. Dafür besteht mancher Satz nur aus einem Wort. Man muss es tatsächlich laut lesen, damit es funktioniert.

Auch die Bilder von Birte Müller sind kräftig und plakativ, und die Figuren haben den Charakter von Handspielpuppen. Sie sind auf unterschiedliche Tapetenreste gemalt. Das Cover erweckt mit seinem schwarzen Hintergrund einen allzu düsteren Eindruck. Stattdessen hätte man einfach das Schlussbild gleichen Inhalts nehmen können. Herr WUM mit seiner das ganze Gesicht zerschneidenden Zahnreihe, wirkt sehr grimmig, aber auch ihm wird am Ende ein Lächeln gelingen. So groß der anfängliche Ärger war, so prall ist die Lebensfreude der vier Freunde, nachdem sie sich zusammengerauft haben. Den Schlusssatz "Lasst es uns tun" hätte die Geschichte gar nicht mehr gebraucht.

© by Ulrike Schmoller
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