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David Chotjewitz:
Das Abenteuer des Denkens.

Carlsen, 2004.
ISBN: 3-551-20984-7
384 Seiten, EUR 18 (ab 14 J.)

Albert Einstein ist als eigensinniges Genie in die Weltgeschichte eingegangen. Aber wie war er als Mensch wirklich, was hat ihn beschäftigt und bewegt? David Chotjewitz hat die außergewöhnliche Lebensgeschichte Einsteins in eine Form gebracht, die für Jugendliche und Erwachsene interessant ist.

Wie ein roter Faden zieht sich die Unmöglichkeit der Anpassung an gesellschaftliche Konventionen durch Einsteins Biographie. Das zeigt sich an der Kleidung, die möglichst leger ausfiel, an seinem Pazifismus und auch im Zusammenleben mit anderen Menschen, die er nicht selten vor den Kopf gestossen hat. Schon in der Schule handelte er sich einen Verweis ein und ging auch später unbeirrt seinen Weg. Seine hohe Begabung brachte ihm großes wissenschaftliches Ansehen, während er im Zwischenmenschlichen, vor allem mit Frauen, immer wieder scheiterte.

Der Autor nennt dieses Buch einen Roman und so liest es sich auch. Selbst wenn er Einsteins Arbeiten aus der theoretischen Physik erläutert, schreibt er verständlich und bleibt im Zusammenhang der Lebensgeschichte. Viele Anekdoten flicht er ein, die uns den Querkopf Einstein mit all seinen Wesenszügen nahebringen. Doch dabei bleibt unklar, was Fiktion und was Tatsache ist. Ein erläuterndes Vor- oder Nachwort fehlt ebenso wie ein Quellennachweis, es läßt sich weder nachvollziehen woher der Autor seine Informationen bezogen hat noch kann man bei gewecktem Interesse an der richtigen Stelle anknüpfen. Das reine Abtauchen in ein faszinierendes Leben hat auch etwas für sich, hätte das andere aber nicht ausschließen müssen.

© Ulrike Schmoller
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