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Rolf Lappert:
Pampa Blues.

Hanser, 2012.
ISBN: 978-3-446-23895-4
251 Seiten, EUR 14,90 (ab 14 J.)

Von wegen "blühende Landschaften": das Dorf Wingroden ist strukturschwach, vom Aussterben bedroht und demnächst pleite. Dort lebt der sechzehnjährige Ben, der seinen dementen Großvater Karl pflegt und mit Leidenschaft Fahrzeuge repariert. Maslow weiht ihn in seinen genialen Plan (bzw. seine abstruse Idee) ein, durch ein UFO-Modell Journalisten und Touristen anzulocken. Da taucht auf einmal Lena mit ihrem Peugeot Luise auf. Hat sie ihn manipuliert, damit er repariert werden muss und sie einige Tage bleiben kann? Ist sie eine Undercover-Redakteurin? Warum stöbert sie nachts mit der Taschenlampe in Maslows Wohnung herum? Ben mag sie. Als sie - nach dem mysteriösen Tod von Georgi und der missglückten UFO-Vorführung - in den Süden abrauscht, zögert Ben nicht lange, seinen Großvater im Altersheim abzugeben und ihr hinterher zu reisen…. Ob es gelingt, Wingroden aus dem Sumpf zu ziehen und dem Dorf einen Platz auf der Landkarte zu sichern? Man wünscht es dieser Hand voller Individualisten von Herzen.

Ben besteht die Reifeprüfung, die Lena sich für ihn ausgedacht hat, und weiß am Ende, dass er genau unter diesen besonderen Menschen und in diesem Dorf mitten in der Pampa zu Hause ist. So nah diese Geschichte am echten Leben liegt, so aus der Zeit gefallen ist sie, ein bisschen melancholisch und ziemlich abgefahren. Das liest man gerne.

© by Ulrike Schmoller
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