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Cath Crowley:
Graffiti Moon.

Carlsen, 2013.
ISBN: 978-3-551-58279-9
254 Seiten, EUR 16,90 (ab 14 J.)

Lucy ist verliebt in die Graffitis von Shadow, die so rätselhaft und unergründlich sind, und auch in Shadow selbst, zumindest in das Bild, das sie sich von ihm macht, denn der Sprayer gibt sich nicht zu erkennen. Lucy versucht alles, um Shadow zu finden. Dylan scheint ihn und dessen Gedichte schreibenden Freund "Poet" zu kennen. Also heften sich Lucy und ihre Freundinnen Jazz und Daisy an die Fersen von Dylan, Ed und Leo. Ed erinnert sich nur ungern an sein erstes Date mit Lucy, bei dem sie ihm die Nase gebrochen hat, ist aber immer noch in sie verliebt. In der folgenden Partynacht hilft er ihr bei der Suche nach Shadow, indem er mit ihr dessen Pieces anschaut, und gerät dabei immer mehr in die Zwickmühle. Wenn sie erkennt, was er in Wahrheit für ein Loser ist, wird sie sich sicher von ihm abwenden. So umtanzen sich die beiden die ganze Nacht ("wir könnten zwei Leute sein, die durch gemalte Musik schwimmen"), reden über Kunst und um den heißen Brei herum, und dabei steigt das Kribbeln zwischen ihnen immer mehr an - bis eine blinkende Leuchtreklame schließlich das Versteckspiel aufdeckt.

Die Autorin lässt die Perspektiven von Lucy und Ed überlappen, so dass sich Wunsch und Wirklichkeit miteinander verschränken, während der Leser das Spiel von Anfang an durchschaut. Parallel dazu planen die Jungs einen Einbruch in die Schule, was zu einem aufregenden Showdown führt. Von den Personen und ihrem Umfeld bekommt man alle Sonnen- und Schattenseiten mit, so dass die sozialen Verwicklungen und ihre Beweggründe immer klarer werden. Die eingefügten genialen Gedichte Poets verbinden Szenemilieu und Poesie miteinander und treffen damit den Nerv der Jugendlichen unmittelbar. Über allem steht die Sehnsucht nach einem besseren Leben. Pure Straßenromatik - ein traumhaftes Buch!

© by Ulrike Schmoller
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