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Jennifer Castle:
Der Anfang von Danach.

Carlsen, 2014.
ISBN: 978-3-552-58266-9
381 Seiten, EUR 18,90 (ab 14 J.)

Wenn Laurel mit dem Lernen nicht so hinterher gewesen wäre, wäre ihre Familie noch am Leben. Dann wären sie zu viert mit ihrem eigenen Auto zum Eis essen gefahren. Nur weil sie noch arbeiten wollte, fuhren ihre Eltern und ihr Bruder mit Mr. und Mrs. Kaufman eine Böschung herunter. War Mr. Kaufman, der nun im Koma liegt, betrunken? Laurel stellt sich viele Fragen. Wird sie es schaffen wieder in die Schule zu gehen? Fragt sie der beliebte Joe Lasky nur aus Mitleid, ob sie mit ihm auf dem Ball tanzen will? Über seinen Hund Masher kommt sie vorsichtig David, dem Sohn der Kaufmans, näher, der in seiner Trauer noch viel mehr auf sich gestellt ist als Laurel, die bei ihrer Großmutter und ihren Freundinnen viel Verständnis findet und sich an eine Therapeutin wenden kann. Das zögert sie allerdings so lange heraus bis ihre Nerven völlig blank liegen, und es zum Zusammenbruch kommt. Bei der Arbeit in einer Tierklinik, in der niemand von ihrem Schicksal weiß, findet sie allmählich wieder zu sich, während sich David auf eine lange Reise begibt…

Der Rahmen dieser Geschichte, die Lebenswelt einer amerikanischen Jugendlichen, bricht durch den Unfall entzwei und kann nur mühsam wieder gekittet werden. Dahinter zeigt sich etwas Tieferes und die Dinge bekommen eine andere Wertigkeit. Im Dialog mit ihrer (kursiv gedruckten) inneren Stimme balanciert Laurel ihr Selbstverständnis neu aus. Im Ringen um eine neue Perspektive sind es gerade die vertrauten Menschen und Gewohnheiten, die Laurel durch diese schwierige Zeit tragen. Der Schreibstil kommt den Lesebedürfnissen Jugendlicher, vor allem der Mädchen, entgegen.

© by Ulrike Schmoller
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