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Clare Furniss:
Das Jahr, nachdem die Welt stehenblieb.

Hanser, 2014.
ISBN: 978-3-446-24626-3
272 Seiten, EUR 16,90 (ab 14 J.)
 
  Sprecherin: Maria und Katharina Koschny
Oetinger Audio, 4 CD, 4 Std. 58 Min.
EUR 19,99 (unverb. Preisempf.)
ISBN 978-3-8373-0831-0
(ab 14 Jahre)
Die Welt kann jederzeit stehen bleiben. Pearl war gerade mit ihrer Freundin im Kino als sie aus heiterem Himmel in die Klinik gerufen wurde. Ihre Mutter überlebte die Präeklampsie nicht, wohl aber das Baby, das sie fast ausgetragen hatte, und das nun, in Pearls Augen wie eine nackte Ratte, im Brutkasten liegt. Die Sechzehnjährige hat eine unbändige Wut auf ihre Schwester, die sie sich kaum eingestehen, geschweige denn aussprechen kann. Also vergräbt sie ihre Gefühle vor ihrer besten Freundin Molly, ihrem Vater, ihrer Granny und allen, die ihr helfen wollen. Sie werden schroff abgewiesen und Pearl sieht nicht über ihre eigene Trauer hinaus. Kurz nach ihrer Beerdigung taucht Pearls Mum das erste Mal als unsichtbare Gesprächspartnerin in ihrer Nähe auf. Pearl genießt die Anwesenheit ihrer Mutter und findet Trost in ihrer Begleitung. Langsam bekommt sie allerdings heraus, dass so manches ganz anders war wie es ihre Mutter immer erzählt hat, und das wirft ein ganz neues Licht auf ihr bisheriges Leben. Allmählich kann sie wieder klar sehen und nimmt auch die kleine Rose das erste Mal richtig wahr.

Pearl vertraut uns ihre heftigen Gefühle ungefiltert an. In der Hörbuchfassung kommt das besonders gut zum Ausdruck. Sie wird von zwei Schauspielerinnen gesprochen, die selbst Mutter und Tochter sind, was das Ganze sehr glaubwürdig macht. Oft scheint eine feine Ironie hindurch. Pearl versinkt nicht in einer Depression sondern mobilisiert ihre ganze Power um sich erst einmal abzugrenzen. Dann kann es weitergehen. Sowohl die Buchfassung wie das Hörbuch sind rundum zu empfehlen.

© by Ulrike Schmoller
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