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Gill Lewis:
Die Spur des Mondbären.

Deutscher Taschenbuch Verlag, 2014.
ISBN: 978-3-423-76104-8
296 Seiten, EUR 12,90 (ab 12 J.)

Ich muss gestehen, dass mir bei diesem Buch manchmal regelrecht bange vor dem Umblättern war. Es spielt in Laos und die Hauptperson ist der zwölfjährige Tam. Wegen eines Staudammprojektes wird sein Dorf umgesiedelt, und sein Vater stirbt beim Bestellen des ihnen zugeteilten Feldes durch einen Blindgänger. Tam muss in die Stadt gehen um Geld für seine Familie zu verdienen. Die Arbeit auf der illegalen Bärenfarm, auf der den Tieren unter erschreckenden Bedingungen Gallensaft als Heilmittel abgezapft wird, macht Tam sehr traurig. Eines Tages wird ein Bärenjunges gebracht, das er aus den Bergen kennt. Er zieht es heimlich auf und nennt es Sôok-díi, den Glücksbringer. Den Gemeinheiten des profitgierigen Besitzers und den Befehlen des mächtigen Generals Chan ist Tam jedoch ohnmächtig ausgeliefert. Wie kann er Sôok-díi zurück in die Berge bringen? Da stellt sich ihm eine einflussreiche Fürsprecherin zur Seite…

Leider ist vieles wahr, was uns die Autorin mit ihrer Geschichte bewusst macht. Es gibt in Laos immer noch Bärenfarmen, in denen die Bären unter solch qualvollen Bedingungen leben. Die Abholzung der Wälder verändert ganze Landschaften, und die im Boden lauernden Streubomben aus dem Vietnamkrieg verursachen viel Leid. Tams beharrlicher Kampf führt zu einer großen Verbesserung der Zustände, und die Autorin ermutigt dazu, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Sie hat emotional viele Farben verwendet und die Beweggründe der Personen spürbar gemacht. Die ganze Tragweite der Zustände kann wohl erst ab 12 Jahren richtig erfasst werden.

© by Ulrike Schmoller
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