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Dazwischen: ich

Julya Rabinovich:
Dazwischen: ich.

Hanser, 2016.
ISBN: 978-3-446-25306-3
255 Seiten, EUR 15.-- (ab 14 J.)

Das Flüchtlingsmädchen Madina ist inzwischen recht gut integriert. Sie trifft sich nach der Schule mit ihrer Freundin Laura und beherrscht die neue Sprache so gut, dass sie für ihre Familie übersetzen kann, wenn wieder ein Antrag bei den Behörden gestellt werden muss. Ihre Eltern und ihre Tante, die mit ihnen im Flüchtlingsheim lebt, tun sich mit dem endlosen Warten und der Ungewisssheit sehr schwer. Ihr Vater kommt mit den hiesigen Moralvorstellungen nicht zurecht und schränkt auch Madinas Freiheiten so weit ein, wie er kann. Er schickt ihr sogar ihren siebenjährigen Bruder Rami als Sittenwächter nach. Wenn Madina die Enge und die Konflikte nicht mehr aushalten kann oder die Flashbacks über sie hereinstürzen, zieht sie sich in ihren Traumwald zurück. Eines Tages kommt ein Brief von ihrer Großmutter. Soll ihr Vater wirklich zurück gehen, um seinen Bruder zu retten? Was wird aus Madinas Familie werden?

Madina steht mit dem einen Bein hier und mit dem anderen da. Dadurch, dass sie in die Schule gehen kann, bekommt sie, im Gegensatz zu ihrer Familie die Chance zur Integration und ergreift sie nach Kräften. So kann sie vermitteln, sie fühlt sich aber auch zerrissen. Sie weiß nicht, ob sie ihren Vater jemals wiedersehen wird. Sie entscheidet sich für ein Leben auf eigenen Beinen.

© by Ulrike Schmoller
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