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Jerry Spinelli:
Der Held aus der letzten Reihe.

Dressler, 2004.
ISBN: 3-7915-1959-X
215 Seiten, EUR 12,90 (ab 12 J.)

Auch Jerry Spinellis "Held aus der letzten Reihe", ist - wie seine anderen Hauptfiguren - ein Antiheld. Donald Zinkoff, der sich mit unbändiger Entdeckerfreude und mit großem Lerneifer ins Leben stürzt und dabei immer fröhlich und zugewandt ist, eckt in der Schule genau damit an: er lacht zuviel und merkt in seiner Gutgläubigkeit oft auch nicht, wenn die anderen ihn reinlegen wollen. Seine Schludrigkeit beim Schreiben und seine Tollpatschigkeit auf dem Schulhof werden ihm ebenso zum Verhängnis wie sein Nachname, der ihn nach der alphabetischen Ordnung immer auf den letzten Platz verweist. Hat er eine verständnisvolle Lehrkraft geht alles gut, wie auch seine Eltern ihm bedingungslosen Rückhalt geben. Doch ab der vierten Klasse wird er gänzlich zum Außenseiter, der schließlich ganz in der Nichtbeachtung verschwindet. Donald wendet sich anderem zu: auf seinen Streifzügen lernt er den "wartenden Mann", eine alte Frau und die kleine Claudia kennen, die er eines Abends im Schnee so lange sucht bis er selbst fast erfroren ist. Dass er auch in diesem Fall alles gibt und am Ende knapp daneben liegt, macht ihn ungeheuer liebenswert.
Es tut weh und rührt einen, zuzuschauen wie dieser Junge, der in gewisser Weise zu gut ist für die Welt, einen Dämpfer nach dem anderen kassiert. Doch die warme Sprache und der Humor, der dem Leser ein kleines Mehr an Überblick verschafft, lassen keine Hoffnungslosigkeit aufkommen. Es ist als ob Donald einen besonderen Schutz hat, vielleicht weil er sich den Sternen noch nah fühlen kann?

Für dieses Buch darf sich Jerry Spinelli drei silberne Papiersternchen auf sein Hemd kleben und der Übersetzer Andreas Steinhöfel soll auch einen bekommen.


© Ulrike Schmoller
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