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Lisa und die Zaubergerte

Julie Litty:
Lisa und die Zaubergerte.

Minedition, 2006.
ISBN: 3-86566-035-5
28 Seiten, EUR 11,90 (ab 8 J.)

Auf den ersten Blick scheint es, als ob die Illustratorin mit ihrer Arbeit nicht ganz fertig geworden ist. An einer Stelle sind die Skizzen nicht vollständig ausgemalt, einmal erscheint eine Notiz im Hintergrund und manche Pferde sind noch Schimmel oder haben eine weiße Mähne - das hat durchaus seinen Reiz und rückt das Wesentliche ins Blickfeld. Schaut man noch genauer hin, kann man einige Trompe-l'oeuils finden: ein Pferd steht zugleich hinter und vor seiner Box, durch die Wand des Anhängers werden die Tiere im Inneren sichtbar...- ein interessantes Doppelspiel. Nur wenn ein Huf in einen kleinen Jungen hineingemalt wird, hat daran wohl nur M. C. Escher seine Freude. Die Bewegungen und das Wesenhafte der Tiere vermag die Autorin realistisch abzubilden und das bunte Treiben in einem Reitstall lebendig darzustellen.

Lisas Geschichte werden alle jungen und sehr jungen Reiterinnen lieben, die die Aufregung vor einem Turnier bereits am eigenen Leib erlebt haben. Lisa bekommt, gerade als sie das störrischste Pony des ganzen Stalles für das Springturnier zugewiesen bekommen hat, von ihrem Onkel eine neue Reitgerte geschenkt, die Zauberkräfte haben soll. Tatsächlich gewinnt sie von nun an jedes Rennen und ist überglücklich. Doch eines Tages ist die Zaubergerte plötzlich verschwunden und Lisa muss sich auf sich selbst verlassen. Sie macht die Erfahrung, dass es einzig auf den festen Glauben an den Sieg ankommt, das ist der ganze Zauber. So wird das komplexe Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter, aber vor allem die Kraft des eigenen Zutrauens zum Thema dieses Buches. Das nicht zu große quadratische Bilderbuchformat macht es gerade richtig für die jüngsten unter den Pferde-Fans.

© Ulrike Schmoller
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