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Eoin Colfer:
Fletcher Moon.

Carlsen, 2007.
ISBN: 978-3-551-55491-8
318 Seiten, EUR 14,90 (ab 10 J.)

Das coole Cover und der vielverspechende Autor lassen einen dieses Buch erwartungsvoll aufschlagen und auch Jungs scheinen darauf zu fliegen. Es beginnt auch recht witzig im bewährten ironischen Stil Colfers, mit dem er auch Alltäglichkeiten noch eine Pointe entlocken kann. Doch schon bald entpuppen sich die flapsigen Sprüche als hohl, denn die Handlung wird wie Kaugummi in die Länge gezogen. Dabei passiert praktisch gar nichts, denn der aufzulösende Fall dreht sich um eine geklaute Minidisk, einen verschwundenen Organizer, gestohlene Plattenspielernadeln und ähnlich geringfügige Dinge. Der zwölfjährige Privatdetektiv Fletcher, der Halbmond genannt wird, versucht einen Zusammenhang zwischen den Fällen herzustellen, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Hauptverdächtige sind dabei die Mitglieder der berüchtigten Familie Sharkey, die schon einiges auf dem Kerbholz haben. Fletcher wird schließlich auf dem Höhepunkt seiner Ermittlungsarbeit krankenhausreif geschlagen und gerät selbst in Verdacht, einen Brand gelegt zu haben. Nun muss er inkognito, nämlich als Cousin der Sharkeys verkleidet, den Fall vorantreiben und es mit der rosa Barbie-Fraktion des Ortes aufnehmen. Die Bösen sitzen nämlich eigentlich ganz woanders, und die Sharkeys sind soweit ganz in Ordnung und bereit zur Resozialisierung.

Was dabei herauskommt ist eine zähe, aufgeblasene Detektivgeschichte, die in keinster Weise an Colfers frühere Werke heranreicht.

© by Ulrike Schmoller
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