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Eoin Colfer:
Tim und der schrecklichste Bruder der Welt.

Beltz und Gelberg, 2007.
ISBN: 978-3-407-79924-1
91 Seiten, EUR 9,90 (ab 8 J.)

Tim ist schon gestraft mit seinen drei Brüdern. Ständig belagern sie seine Eltern mit ihren Problemchen, so dass er selbst gar keine Aufmerksamkeit mehr abbekommt. Seine Suche nach einem Zuhörer bringt ihn auf seinen Großvater, dem er regelmäßig bei der Instandhaltung seines Leuchtturms helfen darf. Die beiden treffen eine Absprache: jede Woche wollen sie sich eine Geschichte erzählen und sich dabei mit Schrecklichkeiten überbieten. Leider verliert Tim die Wette Woche für Woche, immer hat sein Großvater das größere Abenteuer auf Lager. Erst als er seinen Vater nach seiner Kindheit ausfragt, erfährt er, wie ihn sein Bruder Marty als er zwei war einmal in große Gefahr brachte, weil er ihn loswerden wollte. Dieses Mal muss der Großvater passen. Dafür erzählt er Tim, was es mit der riesigen untersten Stufe des Leuchtturms wirklich auf sich hat. Und die Moral von der Geschichte: Tim entdeckt, dass seine eigenen Probleme im Licht der größeren des Großvaters auf einmal ganz klein geworden sind.

Colfers Stil kommt den Bedürfnissen der Jungen entgegen. Augenzwinkernd und humorvoll spiegelt er sowohl ihren Wunsch nach Coolness wie nach Geborgenheit. Die Peinlichkeiten des Alltags dürfen angesprochen werden, Tim findet Verständnis und die Erwachsenen sind beruhigenderweise immer etwas schlauer als die Kinder. Die Zeichnungen von Tony Ross sind ein Vergnügen für sich. Das einzige, was ich komisch fand, ist die Übersetzung von jellybaby mit Gummibaby statt mit Gummibärchen. Aber ich habe dann auch gemerkt, dass damit keine Baby-born-Puppe gemeint ist, sondern eine große Geleefigur. Genau das Richtige für lesefaule Jungs!

© Ulrike Schmoller
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