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Barbara Rath:
Wie wird man ein Piratenkapitän?

Buch Verlag Kempen, 2011.
ISBN: 978-3-86740-314-6
36 Seiten, EUR 11,50 (ab 8 J.)

Im Buchverlag Kempen erscheint eine hochinteressante Reihe zur Leseförderung, die "Lauter Lesen" heißt. Bislang sind drei Hefte erschienen. Sie sind in verteilten Rollen geschrieben und können sowohl als Hörspiele wie als Theaterstücke aufgeführt werden. Anregungen für Requisiten, Kostüme und Geräuschwerkzeuge finden sich zu Beginn, so dass mit wenig Aufwand alsbald ins Spielen eingestiegen werden kann. Die Rollen sind bis auf den Erzähler klein und können je nach Lesevermögen vergeben werden. Die Kinder werden gar nicht merken, dass sie dabei lesen. Die Reihe ist für größere Gruppen gedacht, wobei die Anzahl der Mitspieler mit Hilfe der "Soundjobs" angepasst werden kann. Bei manchen Vorschlägen zur Geräuschuntermalung befürchte ich allerdings, dass sie für eine Bühnenaufführung zu leise sind. Hier sind der Phantasie ja keine Grenzen gesetzt. Die Hefte im DIN-A-4 Format sind als Kopiervorlagen gedacht. Die Kopiererlaubnis muss man dem Verlag hoch anrechnen, denn das spart natürlich Mittel. Es ist aber etwas zeitaufwendig, da man ja nicht einfach das ganze Heft in den Einzelblatteinzug legen kann, es sei denn man macht die Klammern heraus. Statt des nett gemachten stabilen Heftes bekommen die Kinder dann nur labbrige Kopien. Für die Anschaffung als Klassensatz sind die Originalausgaben mit 8,50€ und 11,50€ aber eigentlich zu teuer. Schade dass es nicht günstige Schülerausgaben gibt (aber vielleicht kopieren die Leute dann diese). Hat man Kopien, braucht sich jedenfalls keiner zu scheuen, seine Rolle im dafür vorgesehenen Fach bunt anzukreuzen. Hier wird jeder seine passende Lösung finden.

Ich war natürlich sehr gespannt, weil ich mein Mitlesebuch "Jula und die Pink Panther", das die Leseclubkinder nun schon mehrmals gerne gelesen haben, mit den gleichen Hintergedanken verfasst habe, Über die neuen Stücke freuen wir uns sehr und werden sie gleich nach den Ferien ausprobieren.

Das Stück "Wie wird man Piratenkapitän?" ist mit 36 Seiten etwas umfangreicher und für Drittklässler genau richtig. Je 16 Sprechrollen (die auch in diesem Heft alle männlich sind) und Soundjobs sind vorgesehen. Es geht darum, wie die Piraten Stanislaus und Tom darunter leiden, dass sie im Mannschaftsquartier schlafen müssen. Eine Kabine für sich allein hat aber nur der Piratenkapitän. Also melden sich die beiden zur Kapitänsprüfung auf der Paukinsel an. Was backbord und steuerbord ist wissen die beiden, aber wie kann man sich merken, wo rechts und links ist? Mit etwas Glück und einem Trick bestehen sie tatsächlich…

Die Aufteilung des Textes in Sinnschritte macht ihn leicht lesbar. Überhaupt ist das großzügige Layout eine große Hilfe. An diesem pfiffigen Stück werden Kinder wie Zuschauer ihre Freude haben.

© Ulrike Schmoller
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