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Sabine Ludwig:
Die fabelhafte Miss Braitwhistle.

Dressler, 2011.
ISBN: 978-3-7915-1239-6
207 Seiten, EUR 12,95 (ab 9 J.)

Klasse 4b wie brav, 4a wie Alptraum! Deren Lehrerin Frau Taube ergreift eines Tages einfach die Flucht und der Direktor Herr Fischli schickt eine Vertretung in die Klasse: Miss Braitwhistle (nein, nicht Bratwiesel!). Sie spricht mit einem köstlichen englischen Akzent ohne Umlaute und bringt eine Leidenschaft für das Teetrinken mit. Ihre Unterrichtsmethoden sind recht ungewöhnlich, denn sie nimmt die Schüler beim Wort. So steht die Klasse kopf als der Schulinspektor kommt, und die Kinder rutschen sich gegenseitig den Buckel herunter. Aber offensichtlich kann Miss Braitwhistle noch mehr: der Hausmeister fängt auf einmal an zu quaken, das Wasser im Hallenbad verwandelt sich in eine Schlittschuhbahn und die ganze Klasse erhebt sich in die Lüfte um zur Tea-Time zu fliegen. Ihre Handtasche ist unergründlich und zaubert zum Beispiel ruck-zuck einen Satz Schuluniformen hervor. Ob sie eine Hexe ist? Den Kindern ist das schnuppe, denn sie lieben ihre neue Lehrerin und lernen eine Menge bei ihr, zum Beispiel wie man echten Plumpudding kocht - auch wenn dabei die Feuerwehr anrücken muss…

Miss Braitwhistle erinnert an Nanny MacPhee und die chaotische Schulklasse sowie die Illustrationen an den kleinen Nick. An manchen Stellen hatte ich den Eindruck, dass der Autorin ein wenig der Gaul durchgegangen ist, das kann ja leicht passieren, wenn eine Figur durch Zauberei die Wirklichkeit außer Kraft setzen kann. Die Kinder finden das einfach lustig, vor allem kleine Sanguiniker ab 9. Wem das Thema gefällt, der kann sich ja auch einmal "Nie wieder fies" (bei Litterula ki56) anschauen.

© Ulrike Schmoller
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