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Gerlinde Kurz:
Sophie und das verwunschene Haus.

Urachhaus, 2012.
ISBN: 978-3-8251-7832-1
176 Seiten, EUR 13,90 (ab 9 J.)

"Dass du über solche Kräfte verfügst, hättest du dir auch nicht träumen lassen, oder? Leider Gottes wissen auch heute noch die wenigsten Mädchen, wie stark sie wirklich sind." Das hört Sophie von Theodora Storeklit, nachdem sie der betagten Frau wieder auf die Beine geholfen hat. Ihr Kater Johnny hat Sophie in Theodoras Haus geführt, in dem er sich offenbar gut auskennt. Anfangs ist Sophie skeptisch, ob sie die Einladung einer Wildfremden annehmen darf, aber das legt sich schnell. Je mehr Theodora aus ihrem abenteuerlichen Leben erzählt, desto jünger scheint sie zu werden. Schon bald sitzen die beiden in der Garage in Theodoras "Adler", mit dem sie von 1927 bis 29 als erste Frau die Welt umfahren hat, und gehen auf Phantasiereise, dann wird der Ölstand geprüft und probeweise der Motor angelassen - und eines Tages findet Sophie nur noch einen Brief vor und Theodora ist verschwunden. Erst als sie die altdeutsche Schrift entziffert hat, weiß sie warum. Offenbar hat die Begegnung mit dem Mädchen Theodoras Lebensgeister wieder in Schwung gebracht.

Gerlinde Kurz wurde zu diesem Buch von der realen Lebensgeschichte von Clärenore Stinnes angeregt. Die Treffen von Sophie und Theodora sind das Herzstück des Buches. Natürlich passiert drum herum im Leben eines Mädchens in der Vorpubertät noch vieles mehr: da gibt es Streit mit dem Bruder, Missverständnisse mit der Freundin, kleine Notlügen und heftiges Gefühlswirrwarr, was nicht immer plausibel ist, aber so ist das nun mal in diesem Alter, vor allem wenn man sich wie Sophie viele Gedanken macht. Am Ende kann Theodora, die so viele Pannen bewältigt hat, ihre Stärke noch einmal richtig unter Beweis stellen und so für Mädchen ab 9 Jahren ein gutes Vorbild sein.

© by Ulrike Schmoller
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