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Maria Parr:
Sommersprossen auf den Knien.

Dressler, 2012.
ISBN: 978-3-7915-1611-0
250 Seiten, EUR 9,95 (ab 8 J.)

Tonje ist ein zehnjähriger Wildfang mit einer roten Löwenmähne. Mit der Energie einer ganzen Schulklasse wirbelt sie durch "ihr" Glimmerdal und bringt eine Menge frischen Wind in das norwegische Tal, wobei sie eigentlich das einzige Kind dort ist. Leider gibt es einen Campingplatzbesitzer, der es gar nicht mag, wenn sie laut singend mit dem Rad oder dem Rennrodel vorbeirauscht. "Tempo und Zuversicht" ist auch Tonjes Motto, wenn sie die Sprungschanze hinunter brettert. Zuversicht ganz anderer Art kann Tonje beweisen als ihr bester Freund, der steinalte Gunnvald, der so herrlich Geige spielen und Hirschgulasch kochen kann, über seinen Kaffeekessel stolpert und ins Krankenhaus muss. Warum braucht er dort unbedingt diesen bestimmten Brief, über den er nie sprechen wollte. Tonje ist entsetzt, dass auf einmal eine große Frau mit einem riesigen Hund auftaucht, die Gunnvalds Hof verkaufen will. Erst allmählich bekommt sie heraus, was da eigentlich vor sich geht und wer diese Heidi ist.

Maria Parr schreibt so kraftvoll und fröhlich, wie es Tonjes Art entspricht, und lässt sie mit der gleichen Stärke auch ihren heiligen Zorn und ihre Zuneigung durchleben. Tonje kämpft mit großem Ernst und viel Power für das Richtige und scheint dabei vor nichts zurückzuschrecken. Oft merkt sie sozusagen erst mitten auf der Schanze, dass es kein Umkehren mehr gibt. Ihre Lebensfreude färbt unmittelbar auf die Leser ab.

© by Ulrike Schmoller
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