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Kannawoniwasein

Martin Muser:
Kannawoniwasein.

Carlsen, 2018.
ISBN: 978-3-551-55375-1
170 Seiten, EUR 12.- (ab 10 J.)

Finn ist ein bisschen aufgeregt, weil er das erste Mal alleine mit dem Zug von Neustrelitz nach Berlin zu seiner Mutter fährt. Er passt extragut auf seine Sachen auf, aber dann geht es ihm doch genau wie Emil Tischbein: der Mann mit dem Hackmack-T-Shirt legt ihn herein und klaut ihm seinen Rucksack. Geld und Handy waren darin und da seine Fahrkarte auch weg ist, wirft ihn der Schaffner in Oranienburg aus dem Zug und übergibt ihn der Polizei, die leider auf dem Weg zur Wache mit dem Einsatzwagen auf einen Lieferwagen auffährt. Das Mädchen mit den wuscheligen Haaren, das auf dem Beifahrersitz sitzt, heißt Jola und ist gerne bereit, mit ihm gemeinsam abzuhauen. Nun beginnt der Roadtrip der beiden in Richtung „Tzitti“ Berlin. Sie finden einen alten Traktor, mit dem sie munter lostuckern, sie lassen sich von Frau Schaumlöffel am Drive-In zwar durchfüttern, aber nicht aufhalten und übernachten können sie super auf einem Jägerstand. Trotz der Hilfsbereitschaft eines dänischen FKK-Pärchens geht es dann statt mit dem Traktor mit Udo, dem Alten Fritz, weiter - direkt hinter einem Lastwagen mit der Aufschrift Hackmack... Wie sie dem Rockerpräsidenten seine Kutte klauen und am Ende mit einer Motorradeskorte in Berlin ankommen, liest sich frech, unbekümmert und witzig. Der Brandenburger Dialekt verleiht dem Ganzen einen eigenen Charme. Das Buch muss den Vergleich mit Tschick und „Emil und die Detektive“ nicht scheuen und macht einfach Spaß.

© by Ulrike Schmoller
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