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Das Glück kommt wie ein Donnerschlag Guus Kuijer:
Das Glück kommt wie ein Donnerschlag.

Oetinger, 2003.
104 Seiten, EUR 9,50 (ab 11 J.)
Der dritte Band über Polleke, die inzwischen 12 Jahre alt ist: sie bemerkt erste Veränderungen an ihrem Körper und hängt gleichzeitig an ihrem Bären Sub, der sie seit ihrer Kinderzeit begleitet. Manchmal wünscht sie sich, dass er wie früher zu ihr sprechen würde. Sie überläßt ihn auch zum Trost ihrer Freundin Consuelo, die mit traumatischen Erfahrungen aus Venezuela gekommen ist. Consuelo wiederum ist Pollekes größter Halt als sie nur knapp einem Missbrauch entgeht. Sie braucht einige Zeit bis sie das Erlebnis verdaut hat, doch dann will sie die Besorgnis ihrer Umwelt nicht mehr. Ihr Freund Mimun ist hin-und-hergerissen zwischen seiner marokkanischen Heimat, wo eine Braut für ihn wartet, und den Niederlanden, wo er zu Hause ist. Polleke hat oft Grund zur Eifersucht, wenn sie ihn mit großen Jungs oder sogar mit Caro knutschend im Park antrifft. Tom, der Nachbarsjunge ihrer Großeltern, interessiert sie mehr deshalb weil er einen Bauernhof erben wird als weil er ihr eine Liebeserklärung macht, ihn abzuweisen traut sie sich aber auch nicht. Ihre Mutter heiratet wieder, ihr Vater Spiek kommt gereift und trocken aus Indien zurück und schließlich spricht sogar ihr Bär wieder...

Wie in einem Tagebuch erzählt Polleke aus ihrem Alltag, macht sich ihre Gedanken und schreibt darüber wie sie sich fühlt: mal als junge Frau, mal klein und schutzbedürftig. Ihr Wunsch die Welt und die Menschen zu verstehen bringt sie voran und hilft Verständigungsschwierigkeiten zu überwinden, doch sie merkt Consuelo gegenüber auch dass sie sie nicht bedrängen darf und ihr Zeit lassen muss. Trotz aller Verunsicherungen und zwiespältiger Gefühle bleibt Polleke immer ehrlich und humorvoll.

Auch mit diesem Band ist es Kuijer gelungen ein überzeugendes Kinderbuch mit reichem „Innenleben" zu schreiben, das sich gut liest.

© Ulrike Schmoller
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