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Väter und Töcher. Märchen aus aller Welt Josephine Evetts-Secker / Helen Cann:
Väter und Töcher. Märchen aus aller Welt.

Urachhaus, 2000.
ISBN: 3-8251-7237-6
80 Seiten, EUR 15,50 (ab 8 J.)
Viele Töchter haben zu ihrem Vater ein ganz spezielles Verhältnis und das spiegelt sich auch in den Märchen. Väter als Beschützer, als Ernährer, aber auch Väter als Ehemänner, die sich eine zweite Frau nehmen, Ersatzväter und Männer, die für Autorität und Kultur eines Landes stehen, werden vorgestellt oder es taucht ein Prinz auf, der verzaubert wurde und auf die Erlösung durch eine Prinzessin wartet. In Märchen kann man sich wiederfinden, Märchen sind Wegweiser, Lebenshilfe und sie lösen in uns ein tiefes Echo aus. Beim Vorlesen entdeckt man offene Fragen, kann sein eigenes Verhältnis zu den Eltern neu sehen lernen und gleichzeitig überdenken, in welches Verhältnis man sich selbst zu seinen eigenen Kindern setzt, was man ihnen sein möchte und ist.

Besonders beeindruckend ist die Vielfalt der Märchen aus verschiedenen Kulturkreisen, so erfährt man nebenbei viel über die Denkweise, Sitten und Regeln, die anderswo gelten. In allen Märchen erweisen sich die Töchter, die erfolgreich sind, als klug, die Stiefschwestern, die faul sind, finden ihr Lebensglück nicht. Mädchen sind mutig beim Volk der Moskogee, sie müssen, wie im Froschkönig, von ihrem Vater ernsthaft darauf hingewiesen werden, dass man ein Versprechen zu halten hat, und sie retten Leben wie Scheherazade – so breit gefächert wie das Leben selbst sind die Märchen.

In diesem Buch faszinieren nicht nur die Märchen, sondern gleichermaßen die Illustrationen, die feinfühlig auf das jeweilige Land eingehen, aus dem das Märchen stammt und bei der Umrahmung sensibel auf den Text Bezug nehmen.

© by Christine Krokauer
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