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Brian Conaghan:
Jetzt spricht Dylan Mint.

Oetinger audio, 2014.
ISBN: 978-3-8373-0826-6
Seiten, EUR 19,99 (ab 16 J.)

Der Film "Vincent will Meer" hat etwas ins Bewusstsein gerückt, was das Tourette-Syndrom ist. Dylan hasst es, wenn er TicTac genannt wird. Ihm kommt es vor, als habe er eine Billardkugel verschluckt und er nennt es "Mister Dog". Leider verlassen ihn all seine Bewältigungsstrategien, wenn er seine Mitschülerin Michelle ansprechen will, dann rutscht ihm wider Willen eine wüste Beschimpfung heraus. Sie lässt ihn regelmäßig abblitzen. Ob er es noch schaffen wird "echten Sex mit Michelle Malloy" zu haben bevor er im März abkratzen wird? Dieser Punkt ist nämlich er erste auf seiner Liste, was er vorher noch alles erledigen muss. Punkt zwei: seinem besten Freund Amir, einem stotternden Pakistani aus seiner Sonderschule, zu helfen. Als dritten Punkt hat er notiert, dass er seinen Vater von seiner geheimen Kriegsmission nach Hause holen will. Bei einem Arzttermin im November klärt sich nicht nur ein großes Missverständnis auf, sondern er bekommt auch eine neu entwickelte Klammer, mit der er Mr. Dog im Zaum halten kann. Jetzt spricht Dylan Mint und Mr. Dog hält die Klappe! Martin Baltscheit lässt Dylan mit jugendlicher Stimme erzählen, verleiht seiner Mutter ihren typischen Tonfall und spricht Amir mit einem köstlichen pakistanischen Akzent. Dylan nimmt kein Blatt vor den Mund und lässt uns an allem teilhaben, was ihn bewegt. Zimperlich geht es auch zwischen den flachsenden Gleichaltrigen nicht zu, aber dabei scheint ihr butterweicher Kern immer durch. Fazit: eher ruppig als rosa und ab 16 Jahren ein großes Vergnügen.

© by Ulrike Schmoller
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