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Lillian Egholm:
Abenteuer für Jungs.

Freies Geistesleben, 2008.
ISBN: 978-3-7725-2187-4
95 Seiten, EUR 18,90

Als Junge heutzutage ein "wilder Kerl" zu sein, ist gar nicht so einfach, wenn man es ehrlich meint. Ein schwarzes Sweatshirt mit orangefarbenem Aufdruck macht einen genauso wenig dazu wie die entsprechende Trinkflasche. Natürlich haben die DWKs supertolle Spielplätze - warum geht Ihr nicht raus und baut Euch Euer eigenes Camelot? Okay, was braucht Ihr noch, um Ritter oder Indianer sein zu können? Einen Umhang aus einer alten Gardine, einen Helm aus silbrig glänzendem Stoff, ein selbstgeschnitztes Schwert, ein Steckenpferd aus Filz und ein bemaltes Schild, ein Tipi und Federschmuck oder lieber einen Piratenhut und eine Augenklappe? All das läßt sich mit einfachen Mitteln und mit ein wenig Hilfe von Mamas Nähmaschine leicht herstellen. Das Schnitzen können auch jüngere Kinder schon gefahrlos erlernen, wenn ein paar Regeln beachtet werden. Damit können dann Puppen zum Theaterspielen, Brettspiele, Forts und Hafenanlagen gebaut werden. Ihr könnt Schnüre "schleudern", Beutel nähen, mit Metall, Ton und Filz arbeiten oder etwas auf dem Lagerfeuer kochen. Alles ist gut, solange du wirklichwild bist!

Lillian Egholm ist eine bekennende Bubenmutter, die weiß, was echte Kerle brauchen. Sie hat viele Ideen auf Lager, mit denen man als Erwachsener seine Jungs auf den Geschmack bringen und ihnen auf die Sprünge helfen kann. Vor allem Mütter von Kindergartenkindern werden über die konkreten Anleitungen froh sein. Gerade bei den Kostümen wird die Arbeit überwiegend in ihrer Hand liegen. Von den tollen Fotos sollte man sich nicht abschrecken lassen. Natürlich wird der eigene Stoff anders aussehen, die Ausführung vielleicht nicht ganz so perfekt werden und Manches abgewandelt werden müssen. Das tut der Spielfreude der Kinder sicher keinen Abbruch, sondern macht das selbstgenähte Stück zu etwas ganz Eigenem. Bei den Spiel- und Werksachen, wo die Kinder selbst tatkräftig Hand anlegen können, sind auch die dargestellten Werkstücke herrlich individuell. Ganz ohne Unterstützung durch einen Erwachsenen, der sie mit den grundlegenden Handwerkstechniken vertraut macht, das Feuer im Auge behält und mal etwas bohrt, wird es auch hier nicht gehen.

Also werden hier nicht nur Jungs zwischen vier und zehn, sondern die ganzen Familien angesprochen, die so unvergessliche Stunden miteinander verbringen können.


© by Ulrike Schmoller
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