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Lerntherapie in der Praxis

Ruth Sutter:
Lerntherapie in der Praxis.

Haupt, 2003.
ISBN: 978-3-258-066097
155 Seiten, EUR 49.--

Was ist eine Lerntherapie? Wann ist sie angezeigt und wie gehen die Therapeuten vor, um die Lernblockaden aufzulösen? Zu Leistungseinbrüchen und Lernwiderständen kann es vom Kindesalter bis ins Arbeitsleben kommen. Ruth Sutters Sammlung von einführenden und praxisorientierten Texten vermittelt einen lebensnahen Einblick in diese noch relativ junge Therapieform. Nach einer kurzen Zusammenfassung des Vierstufenmodells von Armin Metzger erfahren wir, welche Grundbedingungen erfolgreiches Lernen braucht und wie sich durch Tests Abweichungen feststellen lassen. Neben der Feststellung des Lerntyps werden die Techniken Brain Gym, NLP und Phantasiereisen erläutert, in den Berichten werden auch die Sechs-Stufen-Motivation nach Perrez und das 10-Finger-Ressourcen-Team nach Loetscher sowie der voice-dialogue erwähnt. Dieses Buffet kann als Anregung dienen, sich das Geeignete heraus zu picken. Die Praxisbeispiele sind vielfältig und stammen aus der Berufs- und Ausbildungsberatung, der Arbeitspsychologie, dem Studium und der Schule. Ausgehend von den offensichtlichen Lernschwierigkeiten bekommt der Klient die Gelegenheit an einem „safe place“ eine Beziehung zu seinem Therapeuten aufzubauen und durch die gewonnene Sicherheit seine Prüfungsangst oder seine Leistungsabfälle zu bearbeiten. Dabei werden gegebenenfalls die Familie, die Lehrer oder Ausbilder einbezogen und die ganze Lebenssituation beleuchtet. Aus den Berichten der Betroffenen, der Überweiser, der Angehörigen und der Therapeuten bekommen wir ein vielfältiges Bild davon, wie eine Lerntherapie aussehen kann, denn jeder Fall ist ganz individuell. Die geschilderten Schicksale sind ergreifend und sie zeigen, dass Lerntherapie eine geeignete Methode ist, um Entwicklungskrisen erfolgreich zu überwinden.

© by Ulrike Schmoller
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